Lijiang - Provinz Yunnan (China)

Auf der Weiterfahrt merken wir schnell, dass sich Vieles verändert. Wir kommen in der Provinz Yunnan an. Von den 56 ethnischen Volkgruppen in China leben allein 36 (Yi, Bai, Dai, Hui, Miao, Naxi, etc.) hier in Yunnan. Sehr symphatisch werden wir von den überaus netten Damen bei den Autobahngebührenstellen bedient - dem Ort und Volksstamm entsprechend, tragen sie ihre Tracht.






 
Unser Ziel "Lijiang" liegt auf 2'400 Metern. Wir fahren auf unglaublich imposanten Viadukten in die Höhe...

...und geniessen eine wunderbare Bergwelt südöstlich des Himalajas.

Die Strecken sind endlos lang und so werden wir laufend... 

...vor möglichen Gefahren gewarnt!

Nebst den kulturellen sind auch die geografischen Unterschiede in der Provinz Yunnan sehr markant: wir erleben schneebedeckte Berge bis hin zur tropischer Vegetation. Eine Sonderheit ist auch die geografische Angrenzung zum Tibet, Vietnam, Laos und Myanmar.

Yunnan ist die zweitärmste Provinz Chinas. Die Landwirtschaft überwiegt, wobei der Teeanbau an erster Stelle steht. Buchstäblich jeder Millimeter wird bepflanzt, aber dennoch fehlt das Geld für markante Investitionen.

Unfair, aber wir profitieren von den günstigen Preisen in dieser Region. Zum Ausgleich kaufen wir am Strassenrand ein,...

...damit das Geld direkt an die Landbevölkerung und nicht in den Zwischenhandel geht.

Dann bitte diese Ausfahrt nehmen...

...und so erreichen wir schon bald die Stadt Lijiang.

Einmal mehr staunen wir,...

...über die unglaublich schicke Altstadt, die 1997 zum UNESCO Kulturerbe aufgenommen worden ist.


Lijiang, im 14. Jahrhundert gegründet, hat eine bewegte Geschichte und war einst Hauptstadt des Naxi-Königreichs (tibetische Auswanderer) und wichtigster Handelsort für die Tibeter.

Die Chinesen sind schlau, sie investieren Unsummen in die Renovation ihrer Altstädte. Viele wurden bereits von der UNESCO zum Weltkulturerbe aufgenommen. Für viele Leute ist dies ein Grund, eine solche Stadt zu besuchen. Solche Investitionen haben einzig das riesige Potential des Inlandstourismus zum Ziel.

Wir parken erneut auf einem gigantisch grossen Campingplatz...

...an allerbester Lage direkt gegenüber dem Wahrzeichen und der Touristenattraktion der Gegend, dem 5'596 Meter hohen Jade-Drachenberg.

An so einem schönen Ort muss man sich einfach "useputze"!

Obwohl wir auf dem Campingplatz nahe am Ende der Welt sind, werden wir einmal mehr überrascht. Auf dem Gelände wurde ein riesiges Showtheater mit über 1'000 Sitzplätzen erstellt. Die Show beinhaltet alles, was chinesische Kunst (Tanz, Kampf, Akrobatik, Gesang, Laser) zu bieten hat und erzählt die Geschichte der Entstehung von Lijiang. Gesamtnote: 10 von 10!




Die Orte in diesem Tal kommen uns irgendwie bekannt vor und Baisha könnte auch im Kanton Wallis sein! Hier leben die Naxi (eine anerkannte ethnische Minderheit mit rund 300'000 Angehörigen). 

Bis vor wenigen Jahren lebte das Naxi-Volk noch völlig abgeschieden, aber der Tourismus hat alles sehr, sehr schnell verändert.


Während die Frauen am Dorfeingang versuchen mit dem Verkauf von Gemüse etwas dazuzuverdienen,...

...bewegen sich die Jungen in einer ganz anderen Welt.

Bekannt und berühmt wurde die Gegend durch die Naxi eigene Sprache "Dongba". Es ist die weltweit einzige Bilderschrift, auf Piktogramme basierend,... 

...die vollständig übersetzt werden kann. Die Schrift wurde von der UNESCO als schützenswertes, immaterielles Weltkulturerbe aufgenommen.

Was uns ganz besonders begeister hat, ist die Seidenstickerei. Die aus dieser Gegend stammende Tradition des Seidenstrickens wurde während der Kulturrevolution von Mao streng verboten. Das "Baisha Naxi Embroidery Institut" fördert die Rettung dieses Kulturgutes... 

...und bietet Frauen die Möglichkeit sich in der Kunst des Seidenstrickens ausbilden zu lassen.

Mit Talent und Ausdauer kann man gar die höchste Stufe, den Master erlangen.

Die Werke einer Masterin sind so perfekt, dass man von einem Meter Abstand nicht sagen kann, ob es eine Photographie, ein Ölbild, oder eine Seidenstickerei ist.

Dieses Bild hat uns beiden so gut gefallen, dass wir es seither im Camper mitfahren lassen - ein unvergessliches Andenken an einen unvergesslichen Ort!

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